Rettet „Meine Welt“

Ein dringender Appell

Liebe Freunde,

Die Zeitschrift des Deutsch-Indischen Dialogs Meine Welt befindet sich in einer Existenzkrise. Der bisherige Träger der Zeitschrift, der Caritasverband für die Erzdiözese Köln, und die Katholische Bischofskonferenz, die die Zeitschrift finanziell unterstützt hat, sind Ende 2020 aus diesem Projekt ausgestiegen. Sie wollten Mittel sparen, um auf andere wichtigere Aufgaben zu konzentrieren. Erfreulicherweise hat die Indien-engagierte NRO „Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.“, Frankfurt, die Trägerschaft der Zeitschrift übernommen. Leider ist aber der neue Träger nicht in der Lage, die Kosten für die Produktion und Verteilung/Versand der Zeitschrift aus eigenen Mitteln zu übernehmen. Die Mittel, die der NRO zur Verfügung stehen, sind zweckgebunden, hauptsächlich verwendbar für Projekte in Indien sowie die Durchführung der entwicklungspolitischen Freiwilligendienste. Der Verein hat bereits einen Antrag an die ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH gestellt, der positiv beschieden wurde, jedoch nur ca. 1/10 der Kosten der Zeitschrift abdeckt. So sind wir auf zusätzliche Finanzquellen angewiesen.

Es gibt eine Fülle von überzeugenden Gründen, warum wir MEINE WELT weiter erscheinen lassen wollen. Indien ist das 2. bevölkerungsreichste Land auf der Erde und höchstwahrscheinlich bis 2030 die dritte größte Wirtschaftskraft der Welt (nach USA und China). Als bevölkerungsreichste Wirtschaftskraft in Europa hat Deutschland ein ureigenes Interesse, die Beziehung zu Indien auf allen wichtigen Ebenen zu pflegen und zu verstärken. Dabei stehen wirtschaftliche, kulturelle und menschliche Beziehungen im Vordergrund. Es sind heute 1800 deutsche Unternehmen, die in Indien tätig sind, auch mit 600 Joint-Ventures. Sie haben in Indien fast 8 Milliarden Euro investiert. Andererseits sind über 200 indische Firmen mit fast 6,5 Milliarden Euro in Deutschland engagiert, insbesondere in Branchen wie IT, Automobil, Pharmaindustrie, Biotechnologie etc. Die deutschen NROen, kirchliche wie säkuläre, die sich in Indien engagieren, sind auch zahlreich. Es sind über 2000 indische Nonnen, die in kirchlich geführten Pflege -und Sozialeinrichtungen in Deutschland tätig sind, auch ca. 650 indische Priester sind im pastoralen Bereich beschäftigt.

Auch ist die Zahl der indischen Migranten in Deutschland in der letzten Zeit rasant nach oben geschossen. Als Meine Welt 1984 gegründet wurde, gab es etwa 50000 Inder/Inderinnen hier. Heute ist ihre Zahl auf fast 200000 geschätzt. Indische Fachkräfte, die in den sogenannten MINT-Berufen tätig sind, stehen zu Zeit mit 17000 an der Spitze ausländischer Fachkräfte in Deutschland. Auch die Zahl der indischen Studenten ist in der letzten Zeit enorm gestiegen, heute über 25000. Viele dieser Studenten werden nach Abschluss des Studiums eine Tätigkeit in Deutschland aufnehmen und weiterhin in Deutschland bleiben.

Indien ist heute einer der wichtigen strategischen Partner Deutschlands. Wirtschaftsfachleute betrachten Indien als einen potentiellen Lieferanten von Fachkräften, die die deutsche Industrie dringend braucht. Bei ihrem letzten Besuch in Indien 2019 sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass Deutschland viel von indischer Kultur lernen kann, und diese soll in Deutschland bekannter gemacht werden. Sie hat den Wunsch geäußert, dass mehr Inder/Inderinnen die Möglichkeit haben, in Deutschland zu studieren.

Die in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Menschen mit indischen Wurzeln haben begonnen, zunehmend politisch, sozial und gemeinschaftlich zu engagieren und ihre interkulturelle Kompetenz in wichtigen Lebensbereichen einzubringen. So haben wir Joseph Winkler in einer führenden Position in der Partei Bündnis 90/Grüne, Niharika Sen als Tagesschau-Sprecherin, Mithu Sanyal als Schriftstellerin, Thobias Pulimoottil als Integrationsbeauftragter der Stadt Ettlingen, Milan Mapplassary als Bürgermeister der Stadt Birkenau, Shakuntala Banerjee als ZDF-Hauptstadtstudio-Reporterin, John Puthenpurackal als Chefredakteur bei Bild-Zeitung, Sreyas Payyappat (13 Jahre alt) als Deutscher Schachmeister U12, Bobby Cherian bei ZDF als Redakteur/Reporter  etc. etc.

Diese erfreulichen Entwicklungen verlangen, dass Meine Welt als eine Plattform für die wachsende indische Diaspora- nein, deutsch-indische Gemeinschaft- weiterexistiert. Über die letzten 37 Jahre hat die Zeitschrift einen großen Schritt in die Zukunft gemacht – sowohl inhaltlich wie auch bei der Gestaltung. Für viele Leser ist die Zeitschrift heute ein beliebtes Print-Medium, das nicht nur zuverlässige Informationen über Indien und indische Diaspora liefert, sondern auch Wissen und Ideen relevant für die Gestaltung einer von kultureller Vielfalt bestimmter Gesellschaft von Morgen. Die Zeitschrift ist mittlerweile ein Produkt idealistischer und engagierter Zusammenarbeit zwischen indischen Migranten und deren deutschen Freunden geworden. Eine Seltenheit-ja, ein Unikum- in der Medienlandschaft Deutschlands! Und in Rainer Hörig hat Meine Welt seit 2018 ein kompetenter, Indien-bezogener deutscher Journalist als verantwortlicher Redakteur, der mit seiner objektiven Berichterstattung aus Indien über zukunftsrelevante Themen wie Umwelt -und Klimapolitik, marginalisierte Bevölkerungsschichte, soziale Gerechtigkeit etc. schon einen Namen gemacht hat.

So, mein Appell an Sie, liebe Freunde: Lasst Meine Welt nicht sterben. Sie ist ein Modell-Projekt, das darauf zielt, Verständigung und Freundschaft zwischen den Deutschen und den Indern zu fördern und das Zusammenleben von immer großer werdender Zahl indischer Migranten mit den einheimischen Deutschen zu erleichtern. Eigentlich muss es möglich sein, durch Spenden/Zuschüsse/Zuwendungen etc. die notwendigen Finanzen zusammenzukriegen. Es geht um ca. Euro 35 000,- im Jahr für die 4 Ausgaben.

So mein Appell: Bitte spenden Sie für den Fortbestand von MEINE WELT: Deutsch-Indische Zusammenarbeit e.V.

Iban: DE845 5206 0410 0004 0041 08

BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Spende Meine Welt

Herzliche Grüße                                                        Jose Punnamparambil

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