Der in Pune lebende deutsche Journalist und Indologe Rainer Hörig erhält den vom indischen Council for Cultural Relations (ICCR) gestifteten Gisela Bonn Preis für herausragende Leistungen von Wissenschaftlern und Journalisten auf dem Gebiet der deutsch-indischen Beziehungen.
Die Preisverleihung wird im Rahmen der 61. Jahreshauptversammlung der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. am 26. September 2014 um 18.30 Uhr im Ratssaal des Aachener Rathauses stattfinden.
Mit der Auszeichnung würdigt der ICCR Rainer Hörigs über drei Jahrzehnte lange journalistische Auseinandersetzung mit Indien als kritischer Beobachter und Zeitzeuge der indischen Politik, Kultur und Gesellschaft, zuletzt in einer Reihe von Vorträgen und Berichten zu den diesjährigen indischen Parlamentswahlen.
Der 1956 in Bonn geborene Journalist studierte Publizistik, Ethnologie, Indologie und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin und unternahm 1977 seine erste Reise in das Land, das sein Schaffen seitdem prägt. 1984 folgen ein studentisches Forschungsvorhaben in Indien mithilfe eines Stipendiums des ASA-Programms der Carl-Duisberg-Gesellschaft (GIZ) und 1989 die Heirat mit der Deutschlehrerin Rajashree Tirumalai sowie der Umzug nach Pune, Indien.
Rainer Hörig schreibt regelmäßig Artikel für namhafte Zeitungen und liefert Beiträge für den Hörfunk. Seine Artikel erschienen unter anderem in: Frankfurter Rundschau, Die Presse, die tageszeitung (taz), Welt Sichten, Emotion und Le Monde diplomatique. Hörfunkbeiträge von und mit Rainer Hörig wurden unter anderem im Deutschlandfunk, WDR, NDR und der Deutschen Welle ausgestrahlt.
In seiner langjährigen Arbeit beschäftigte sich Rainer Hörig mit einer großen Bandbreite von Indienthemen. Sein Hauptaugenmerk lag auf Umweltthemen, Ökologie und beispielsweise dem umstrittenen Narmada-Staudammprojekt. Für seine engagierte Berichterstattung über das Narmada-Thema erhielt er 1991 den Medienpreis Entwicklungspolitik in der Kategorie Hörfunk des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Sozialen Themen, wie den Menschenrechten und den indischen Ureinwohnern widmete Rainer Hörig einen großen Teil seiner journalistischen Arbeit.
Als Indologe berichtete er in aller Tiefe über die indischen Religionen und bereitete diese Thematik in mehreren Büchern und Publikationen auf. Seine umfassende Indiensicht komplettieren seine Arbeiten über indische Politik und sein Reisejournalismus sowie seine vielfältige Vortrags- und Beratertätigkeit.
Der Gisela Bonn Preis wurde nach dem Tode der über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Indologin und Publizistin Professor Dr. Gisela Bonn, Stuttgart, im Jahre 1996 vom Indischen Kulturrat (ICCR – Indian Council for Cultural Relations) gestiftet und wird jährlich vergeben. Dem Preisträger soll mit der Finanzierung einer zweiwöchigen Forschungsreise in Indien, die Möglichkeit gegeben werden, seine bisherigen Studien fortzusetzen und zu vertiefen. Der Indian Council for Cultural Relations wird hierfür, falls dies gewünscht wird, die Kontakte zu Regierungs- oder Forschungseinrichtungen vor Ort herstellen und organisieren.
Der Gisela Bonn Preis 2014 wird durch den Vorsitzenden der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V., Botschafter a.D. Hans-Joachim Kiderlen, übergeben. Die Laudatio hält Tobias Grote-Beverborg, Deutsche Welle.
Publikationen Rainer Hörigs (Auswahl):
Indien ist anders, Rowohlt Taschenbuchverlag, Hamburg 1987
- Selbst die Götter haben sie uns geraubt – Indiens Adivasi kämpfen ums Überleben, Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen 1990
- Auf Gandhis Spuren, Verlag C.H.Beck, München 1995
- In Gandhi’s Footsteps, The Other India Press, Mapusa, Goa, India 1998
- Indien-Wege zum besseren Verstehen, TERRA-Unterrichtsmaterial, Klett-Perthes Verlag, Gotha, Stuttgart 2002 (Modul 4)
- Ausblicke von meinem indischen Balkon, Wirtschaftsverlag N. W. Verlag für neue Wissenschaft, 2002 [als Co-Autor]
- Der Weg hat ein Ziel – Pilgerorte der Weltreligionen, Publik-Forum, 2005 [als Co-Autor]
Sympathie-Magazin, herausgegeben vom Studienkreis Tourismus und Entwicklung, Seefeld (Chefredaktion):
- Indien verstehen 2014,
- Hinduismus verstehen, 2013
- Nepal verstehen, 2012
- Thailand verstehen. 2012
- Indien verstehen, 2010
- Buddhismus verstehen, 2009
Zuletzt erschienene Artikel und Beiträge von Rainer Hörig (im Printbereich):
Wahlen im Großstadtslum
Heinrich Böll Stiftung, Berlin, 28. April.2014
Wahlen auf dem Dorf
Heinrich Böll Stiftung, Berlin, 28. April 2014
Wahlkampf auf Sparflamme – Die neue Aam Admi-Partei
Heinrich Böll Stiftung, Berlin, 28. April 2014
Indiens bedrohte Ureinwohner
Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 07. April 2014
Der Schlag mit der offenen Hand
Reisereportage aus Varanasi
die Presse, Wien, 16. November 2013
weitere Informationen zu Rainer Hörig auf www.rainerhoerig.com
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